Der Bau eines Gaming-PCs von Grund auf, ist der einzige sichere Weg, um zu gewährleisten, dass dein System in der Lage ist, alle deine persönlichen Vorlieben zu erfüllen. Wenn du selbst die Kontrolle darüber hast, was in deinem PC steckt, angefangen beim Netzteil, weißt du, dass du deine Lieblingsspiele mit der gewünschten Bildfrequenz spielen kannst. Darüber hinaus hält dir ein selbstgebauter PC die Tür für Upgrades offen – je nachdem, wie sich die Technologie, dein Spielegeschmack und deine Bedürfnisse ändern oder es dein Budget erlaubt.
Obwohl der Bau eines PCs einschüchternd wirken kann, könnte es sich als einfacher erweisen, als gedacht, vor allem, wenn man den Bau in überschaubare Schritte unterteilt. Deshalb haben wir diesen ausführlichen Leitfaden zusammengestellt, der dir Schritt für Schritt den Bau deines ersten Gaming-PCs erklärt und Tipps und Tricks von unseren versierten Computerbauern enthält.
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SCHRITT 1: Das richtige Werkzeug
Das erste, was du zur Vorbereitung tun musst, ist, die Werkzeuge zu beschaffen, die du zur Fertigstellung des Aufbaus benötigst. Die vorzeitige Bereitstellung der unten aufgeführten Materialien trägt wesentlich dazu bei, einen reibungslosen Ablauf des Bauprozesses zu gewährleisten.
- Arbeitsbereich. Du benötigst eine große Arbeitsfläche, wie einen Tisch. Um elektrostatischen Entladungen vorzubeugen, die empfindliche Komponenten beschädigen könnten, solltest du dich bei der Arbeit nicht auf einem Teppichboden befinden.
- Schraubenzieher. Du benötigst für nahezu alle Arbeiten einen Kreuzschlitzschraubendreher der Größe PH2. Wenn du ein SSD oder ein anderes Bauteil im M.2-Format installierst, brauchst du zudem einen Kreuzschlitzschraubendreher der Größe PH0.
Tipp vom Profi: Magnetische Schraubendreher verhindern, dass dir Schrauben in das Gehäuse fallen (diese Schraubendreher sind nur schwach magnetisch und sollten keine Auswirkungen auf die Komponenten haben).
SCHRITT 2: Das richtige Gehäuse
Bevor du deine einzelnen Komponenten auswählst, solltest du eine Vorstellung vom gewünschten Gehäuse oder zumindest von der Größe des Gehäuses haben.
Dabei ist es wichtig darüber nachzudenken, wo du deinen PC aufstellen willst. Der endgültige Aufstellort deines PCs wird entscheiden, wie groß das Gehäuse sein kann und ob es sich lohnt, viel Geld für diverse Premium-Gehäusefunktionen auszugeben. Du würdest wahrscheinlich nicht für eine Seitenwand aus Hartglas bezahlen wollen, wenn der Computer beispielsweise unter deinem Schreibtisch versteckt sein wird.
Gehäuse gibt es normalerweise in drei Ausführungen: Big Tower, Midi-Tower und Mini-Tower. Dies sind sehr allgemeine Kategorien (es gibt keine genormten Gehäusegrößen unter den Herstellern), aber sie richten sich nach der Größe des Mainboards.
SCHRITT 3: Die richtigen Gaming-Komponenten
Als Nächstes geht es darum, deine Komponenten zusammenzustellen. Diesen Schritt kannst du so aktiv gestalten, wie du möchtest – du kannst dich intensiv über jede einzelne Komponente informieren, um ein von Grund auf maßgeschneidertes System zu bauen, oder aber online nach einem vorgefertigten System suchen und dieses deinem Budget und Bedürfnissen entsprechend anpassen.
Bevor du mit der Wahl deiner Komponenten beginnst, empfehlen wir dir auf jeden Fall, dein Budget festzulegen (der Kauf von Komponenten kann leicht aus dem Ruder laufen). Bedenke, dass du einzelne Komponenten später immer noch nachrüsten kannst.
Tipp vom Profi: Erstelle eine Teileliste, bevor du mit deinen Einkäufen beginnst – alle Komponenten müssen miteinander kompatibel sein.
Profi-Tipp: Wenn du den Gaming-PC für ein bestimmtes Spiel zusammenstellst, dann sieh dir erst einmal die empfohlenen Anforderungen an und plane dann entsprechend.
Zusätzlich zu deinem Gehäuse findest du hier die Komponenten, die du für den Bau eines Gaming-PCs benötigst:
- Prozessor (Central Processing Unit, CPU)
- Mainboard
- Arbeitsspeicher (RAM)
- Grafikprozessor (GPU)
- Datenspeicher
- Netzteil
- Systemkühlung
- PERIPHERIEGERÄTE FÜR GAMES
- Betriebssystem (BS)
Werfen wir jetzt einen Blick darauf, wofür die einzelnen Komponenten zuständig sind und auf was du beim Kauf achten solltest.
SCHRITT 1: INSTALLATION DER CPU
Teile/Werkzeug: Mainboard, CPU
Nimm das Mainboard aus seiner Antistatik-Verpackung und lege es auf deine Arbeitsfläche. Finde die Anschlussbuchse der CPU, die mit einer schützenden Kunststoffkappe abgedeckt ist. In einer Ecke der Kunststoffkappe bzw. auf dem CPU-Sockel selbst befindet sich ein kleiner Pfeil. Merke dir die Stelle an der sich der Pfeil befindet.
Neben dem CPU-Sockel befindet sich ein kleiner Metallhebel. Drücke diesen leicht nach unten und ziehe ihn vorsichtig zur Seite (vom CPU-Sockel weg), um die Verriegelung des Sockels zu lösen.
Öffne die CPU und nimm sie aus der Verpackung. Beim Umgang mit der CPU solltest du sehr vorsichtig sein, da sowohl die CPU selbst als auch der CPU-Sockel äußerst empfindlich sind und leicht beschädigt werden können. Halte die CPU nur an den Kanten fest und berühre dabei niemals die Kontakte auf der Unterseite, da sich an Fingern Staub und Fett befindet, und vermeide es nach Möglichkeit auch, die Oberseite des Prozessors zu berühren.
In einer Ecke der CPU befindet sich ein Pfeil. Richte diesen Pfeil über dem Pfeil auf dem Sockel aus und setze die CPU dann vorsichtig in den Sockel ein. Sobald die CPU vorsichtig platziert wurde, kannst du den Hebel nach unten absenken und wieder verriegeln. Beim Absenken des Hebels kann etwas Kraft erforderlich sein, beim Einsetzen der CPU allerdings nicht!
SCHRITT 2: (OPTIONAL) INSTALLATION VON M.2-SSDs
Teile/Werkzeug: Mainboard, M.2-SSD, Kreuzschlitzschraubendreher der Größe PH0, Handbuch des Mainboards
Wenn du ein M.2 Solid-State-Drive installieren möchtest, ist nun der richtige Zeitpunkt dafür. Zunächst musst du den M.2-Steckplatz auf dem Mainboard finden. Es ist ein kleiner, horizontaler Steckplatz mit einer kleinen gegenüberliegenden Schraube. Falls du ihn nicht finden kannst oder mehrere M.2-Steckplätze vorhanden sind oder falls du vorhast, mehrere M.2-SSDs zu installieren, sieh im Handbuch für dein Mainboard nach.
Entferne die kleine Schraube mit dem Kreuzschlitzschraubendreher der Größe PH0. Achte darauf, diese Schraube nicht zu verlieren.
Schiebe das M.2-SSD vorsichtig in den Steckplatz. Wenn es richtig und vollständig sitzt, steht es in einem 35-Grad-Winkel vom Mainboard ab. Drücke das SSD nach unten und befestige die kleine Schraube wieder.
SCHRITT 3: INSTALLATION DER CPU-KÜHLUNG
Teile/Werkzeug: Mainboard mit bereits installierter CPU, CPU-Kühler, Wärmeleitpaste, Handbuch des CPU-Kühlers
Es gibt verschiedene Arten von CPU-Kühlern. Wir empfehlen dir, für den Einbau des Kühlers das mitgelieferte Handbuch zu Hilfe zu nehmen. Dieses enthält eine genaue Anleitung für die Installation des CPU-Kühlers.
Bei einigen Kühlern wird ein Einbaurahmen benötigt. Auf dem Mainboard kann bereits ein Einbaurahmen vorinstalliert sein. Du musst diesen entfernen, wenn dein CPU-Kühler keinen Einbaurahmen benötigt, oder ihn austauschen, falls für den von dir gewählten Kühler ein anderer Einbaurahmen notwendig ist. Diesen Schritt solltest du ausführen, bevor du das Mainboard in das Gehäuse einsetzt.
Bei einigen Kühlern ist die Wärmeleitpaste bereits auf dem leitfähigen Material aufgetragen (das auf die CPU aufgesetzt wird) und bei anderen nicht. Sollte sich auf deinem Kühler keine Wärmeleitpaste befinden, musst du diese manuell auftragen, bevor du den Kühler einsetzt. Um die Wärmeleitpaste aufzubringen, drücke eine kleine Menge, die nicht größer als ein Reiskorn sein sollte, in die Mitte der CPU. Platziere anschließend den Kühler auf der CPU – durch den dabei entstehenden Druck wird die Wärmeleitpaste verteilt.
SCHRITT 4: INSTALLATION DES ARBEITSSPEICHERS (RAM)
Teile/Werkzeug: Mainboard, RAM, Benutzerhandbuch (Mainboard)
Finde heraus, wie viele Steckplätze für RAM-Module auf deinem Mainboard vorhanden sind (die meisten haben entweder zwei oder vier). Wenn du alle verfügbaren RAM-Steckplätze nutzen möchtest, setze die RAM-Module einfach ein, bis diese einrasten. Solltest du nicht alle RAM-Steckplätze nutzen wollen, suche dir im Benutzerhandbuch die korrekte Konfiguration heraus und setze die Speichermodule an entsprechender Stelle ein.
SCHRITT 5: (OPTIONAL) TESTLAUF AUẞERHALB DES GEHÄUSES
Teile/Werkzeug: Mainboard mit installierter CPU und CPU-Kühlung, RAM, GPU, Netzteil, Kreuzschlitzschraubendreher, Mainboard-Handbuch, Bildschirm (an die GPU angeschlossen)
Nachdem du die CPU und den CPU-Kühler installiert hast, möchtest du vielleicht einen schnellen Testlauf durchführen, um sicherzustellen, dass alle installierten Komponenten funktionieren. Dieser Test ist viel einfacher durchzuführen, wenn sich nicht bereits alles im Gehäuse befindet, und Fehler lassen sich so auch leichter beheben. Installiere dazu den Grafikprozessor und schließe alles an das Netzteil an (falls du nicht weißt, wie man den Grafikprozessor installiert, findest du im folgenden Abschnitt eine Anleitung). Vergewissere dich, dass die Stromversorgung mit dem Mainboard und dem Grafikprozessor verbunden ist (sowohl die 8-polige Steckverbindung für die CPU als auch die 24-polige Steckverbindung) und starte den Computer.
Einige High-End-Mainboards haben einen An-/Aus-Schalter, die meisten jedoch nicht. Sollte sich an deinem Mainboard kein An-/Aus-Schalter befinden, suche die Pins des An-/Aus-Schalters – kleine Kontaktstiftpaare, die aus farbigen Sockeln ragen. Die Pins für den Schalter sind eventuell als „PWR_ON“ oder ähnlich gekennzeichnet. Überbrücke zum Einschalten des Mainboards die beiden Stifte kurzzeitig mit einem Schraubendreher.
Jetzt solltest du erkennen können, ob alle installierten Komponenten funktionieren oder ob es eine Fehlfunktion gibt. Falls auf dem Mainboard eine LED blinkt oder Signale ertönen, heißt dies, dass etwas nicht stimmt. Einige Mainboards haben eine zweistellige POST-Code-Anzeige (POST = Power-On Self Test), die dir bei der Identifikation des Problems hilft. Um herauszufinden, was dir angezeigt wird, solltest du im Benutzerhandbuch nachsehen. Falls dein Mainboard keine POST-Code-Anzeige hat, schließe einen Bildschirm an den Grafik/Video-Ausgang an und verfolge, ob dein System den POST durchführt bzw. startet und das Logo des Mainboards anzeigt.
Nachdem du den Testlauf abgeschlossen hast, schalte das Netzteil aus und warte anschließend, bis alle LEDs auf dem Mainboard erloschen sind, um sicherzustellen, dass im System keine Restspannung mehr vorhanden ist. Deinstalliere dann die Grafikkarte und entferne alle Stromversorgungskabel, bevor du mit dem nächsten Schritt fortfährst.
SCHRITT 6: MONTAGE DES NETZTEILS
Teile/Werkzeug: Netzteil, Gehäuse, Netzteilkabel, Kreuzschlitzschraubendreher PH02
Packe das Netzteil aus bzw. trenne es von den Komponenten, wenn du den Testlauf durchgeführt hast, und lege gegebenenfalls die zugehörigen Kabel bereit.
Sieh dir dein Gehäuse an, um herauszufinden, wo das Netzteil hingehört (wahrscheinlich im unteren Bereich nahe der Rückwand) und wie es ausgerichtet werden muss. Im Idealfall wird das Netzteil so ausgerichtet, dass dessen Lüfter nach außen durch eine Öffnung im Gehäuse zeigt und bläst. Sollte sich die Lüftungsöffnung auf der Unterseite des Gehäuses befinden, kannst du das Netzteil auch anders herum montieren, solange durch die Öffnung im Boden ein ausreichender Luftstrom fließen kann, wenn der PC fertiggestellt ist.
Falls das Gehäuse keine Belüftungsöffnungen für das Netzteil bietet, montiere das Netzteil so, dass der Lüfter nach oben zeigt, also in das Gehäuse, und achte darauf, dass ausreichend Platz bleibt.
Befestige das Netzteil mit den vier Schrauben, die im Lieferumfang des Netzteils enthalten sind, am Gehäuse.
Wenn du ein nicht modulares oder teilmodulares Netzteil verwendest, ist es jetzt an der Zeit, die fest verbundenen Kabel so durch das Gehäuse zu führen, dass sie am vorgesehenen Endpunkt ankommen. (Nutze, falls vorhanden, die Befestigungsvorrichtungen für Kabel in deinem Gehäuse.)
SCHRITT 7: INSTALLATION DES MAINBOARDS
Teile/Werkzeug: Gehäuse, Mainboard, I/O-Abschirmung (falls nicht bereits am Mainboard fixiert), Kreuzschlitzschraubendreher PH02, Schrauben, Handbuch des Mainboards
Wenn dein Mainboard mit einer noch nicht angebrachten I/O-Abschirmung geliefert wurde (ein rechteckiges Blech mit Aussparungen für die Anschlüsse des Mainboards), solltest du die Abschirmung zuerst auf der Rückseite deines Gehäuses einsetzen (achte auf die korrekte Ausrichtung). I/O-Abschirmungen haben meist scharfe Kanten, deshalb sollten du vorsichtig vorgehen.
Nach dem Anbringen der I/O-Abschirmung kannst du das Mainboard installieren. Überprüfe noch einmal, ob sich alle Kabel an der richtigen Stelle befinden und platziere dann das Mainboard (an der I/O-Abschirmung ausrichten). Verwende nun den Kreuzschlitzschraubendreher PH02, um die erste Schraube in der Mitte anzubringen und so das Mainboard zu fixieren. Achte darauf, dass du das Mainboard nicht über die am Gehäuse angebrachten Abstandshalter ziehst.
Die Anzahl der Schrauben, die du zur Befestigung deines Mainboards benötigst, kann je nach Mainboard variieren. Bei einem Full-Size-ATX-Mainboard sind es normalerweise 9 Schrauben. Achte darauf, unbedingt alle vorgesehenen Schrauben einzusetzen.
Verbinde das Netzteil mit dem Mainboard. Es gibt zwei Hauptanschlüsse – einen 8-poligen CPU-Anschluss im oberen Bereich des Mainboards und seitlich einen 24-poligen Anschluss.
SCHRITT 8: INSTALLATION DES GRAFIKPROZESSORS
Teile/Werkzeug: Mainboard, GPU (Grafikkarte), Kreuzschlitzschraubendreher der Größe PH2, Mainboard-Handbuch
Finde heraus, wo sich auf deinem Mainboard der PCIe*-x16-Steckplatz befindet. Es ist der längste PCIe*-Steckplatz und er hat möglicherweise eine andere Farbe als die anderen Steckplätze. Wenn dein Mainboard über mehr als einen PCIe*-x16-Steckplatz verfügt, sieh im Handbuch nach, ob einer dieser Steckplätze Vorrang hat. Wenn jeder Steckplatz verwendet werden kann, kannst du entscheiden, abhängig davon, wo sich die anderen Komponenten befinden, welchen du verwenden möchtest. Achte darauf, deinem Grafikprozessor genügend Luft und Platz zu lassen.
Abhängig vom Gehäuse musst du möglicherweise I/O-Abdeckungen (kleine Bleche, die das Gehäuse bei fehlenden Erweiterungskarten verschließen) entfernen, um die I/O-Anschlüsse des Grafikprozessors (HDMI*, DisplayPort*, DVI usw.) aufzunehmen und sie von außen zugänglich zu machen.
Entnimm die Grafikkarte aus ihrer antistatischen Verpackung und richte sie sorgfältig (sowohl an der hinteren Halterung als auch am Steckplatz selbst) aus. Drücke sie anschließend vorsichtig in den PCIe*-x16-Steckplatz (dabei hörst du möglicherweise ein Klicken). Der PCIe*-Clip auf dem Mainboard am Ende des Steckplatzes kann die Karte beim Einstecken verriegeln und muss im Falle, dass du die Grafikkarte umstecken musst, zuerst gelöst werden.
Nachdem der Grafikprozessor vollständig eingesetzt ist, wird er zur Sicherung mit ein oder zwei Schrauben (je nach Grafikkarte) an der Rückseite des Gehäuses befestigt. Falls dein Grafikprozessor einen zusätzlichen Stromanschluss benötigt, verbinde diesen mit dem Netzteil.
SCHRITT 9: INSTALLATION DES MAẞENSPEICHERS
Teile/Werkzeug: Mainboard, SSD(s), HDD(s), Kreuzschlitzschraubendreher der Größe PH2, Schrauben, Handbuch für das Gehäuse
Schau dir zunächst dein Gehäuse an. Jedes Gehäuse fällt in Bezug auf Laufwerksschächte ein wenig anders aus.
Irgendwo im Gehäuse solltest du übereinander angeordnete Schächte in verschiedenen Größen finden. Eventuell sind sie mit kleinen Kunststoffwippen versehen – in diesem Fall können Laufwerke ohne Verschraubung eingeschoben und verriegelt werden (werkzeuglos) – oder sie sehen einfach wie Metallrahmen aus.
Massenspeicher werden im Allgemeinen in zwei Standardabmessungen angeboten – dem 2,5-Zoll-Format (HDDs und SSDs) und dem 3,5-Zoll-Format (HDDs). In den meisten 3,5-Zoll-Laufwerkschächten können auch 2,5-Zoll-Laufwerke eingebaut werden, aber nicht umgekehrt. (Zu einigen 3,5-Zoll-Schächten gehören Einbaurahmen, die zwar nicht für 2,5-Zoll-Laufwerke vorgesehen sind, die aber dennoch 2,5-Zoll-Laufwerke aufnehmen können.) Daneben können sich in deinem PC-Gehäuse auch breitere Laufwerkschächte befinden. Diese sind zum Beispiel für optische Laufwerke bestimmt und befinden sich üblicherweise an der Vorderseite des Gehäuses, weiter oben.
Falls das Gehäuse Laufwerkschächte für die werkzeuglose Montage hat, befindet sich an jedem ein eigener Kunststoffhebel für die Verriegelung. Nachdem du den Hebel geöffnet bzw. entriegelt hast, solltest du den Einbaurahmen herausziehen können. Setze dein Laufwerk in den Rahmen ein. In einige 3,5-Zoll-Rahmen können auch 2,5-Zoll-Laufwerke montiert werden. Falls dies möglich ist, musst du das 2,5-Zoll-Laufwerk am 3,5-Zoll-Einbaurahmen festschrauben, damit es nicht unkontrolliert verrutschen kann.
Schiebe den Einbaurahmen zurück in den Schacht. Er sollte mit einem hörbaren Klicken verriegelt werden, sobald er vollständig eingeschoben wurde.
Sollte es in deinem Gehäuse keine werkzeuglosen Laufwerkschächte geben, wirst du eine große Metallhalterung mit Winkeln (Schienen) und Löchern für die Verschraubung vorfinden. Um ein Laufwerk in einem solchen „Schacht“ einzubauen, musst du es nur zwischen die seitlichen Bleche schieben und festschrauben. Verwende dazu so viele Schrauben wie im Handbuch des Gehäuses angegeben. Falls du nicht die entsprechende Anzahl an Schrauben zur Verfügung hast, sollten für die meisten Laufwerke bereits zwei Verschraubungen ausreichen.
Wenn alle deine Laufwerke montiert sind, verbinde diese mit dem Mainboard (mit einem SATA-Kabel, das entweder mit dem Laufwerk oder dem Mainboard mitgeliefert worden ist) und mit dem Netzteil.
SCHRITT 10: INSTALLATION DES BETRIEBSSYSTEMS
Teile/Werkzeug: PC, Bildschirm, Mause, Tastatur, Betriebssystem auf einem Flash-Datenträger (z. B. USB-Stick)
Falls du dein Betriebssystem noch nicht auf einem USB-Stick vorbereitet hast, ist es jetzt an der Zeit, dies zu tun. (Siehe dir den vorherigen Abschnitt über Betriebssysteme „SCHRITT 3: Die richtigen Komponenten“ an, um weitere Informationen zu erhalten.)
Stecke den USB-Stick mit dem Betriebssystem ein, schließe Bildschirm, Maus und Tastatur an und schalte den PC ein.
Die erste Bildschirmanzeige, die du zu Gesicht bekommst, wird dich bitten, eine Taste zu drücken, um die Systemeinstellungen („das BIOS“) aufzurufen. Drücke die entsprechende Taste, um die BIOS-Einstellungen zu öffnen. (Sollte die Bildschirmanzeige zu schnell verschwinden, ohne dass du sehen konntest, welche Taste du drücken musst, sieh im Handbuch des Mainboards nach.)
Als Erstes solltest du überprüfen, ob alle Komponenten installiert sind und erkannt werden. Suche in der BIOS-Anzeige die Seite mit den Systeminformationen (System Info) deines PCs (das BIOS-Setup unterscheidet sich bei den verschiedenen Mainboards, die Seite mit diesen Informationen sollte jedoch leicht zu finden sein) und überprüfe, ob alles, was du bisher installiert hast, vom System erkannt wird.
Blättere dann in der BIOS-Anzeige, bis du zur Boot-Seite gelangst (kann als „Boot Order“, „Boot Priority“, „Boot-Reihenfolge“ oder ähnlich bezeichnet sein). Ändere die Boot-Reihenfolge, sodass dein Flash-Datenspeicher an erster Stelle und das Laufwerk, auf dem du das Betriebssystem installieren möchtest, an zweiter Stelle steht. (Wenn du ein SSD als Bootlaufwerk verwendest, solltest du das Betriebssystem dort installieren.)
Starte deinen Computer neu. Dein Computer bootet nun vom USB-Laufwerk aus und das Installationsprogramm des Betriebssystems wird angezeigt. Befolge die Anleitung, um die Installation abzuschließen.
EIN GAMING-PC IST NIE WIRKLICH FERTIG
Falls du unseren Leitfaden vollständig durchgearbeitet hast, möchten wir dir zur Fertigstellung deines Systems gratulieren (vor allem, wenn dies dein erstes Mal war)! Die Arbeit muss hier jedoch nicht unbedingt enden.
Der besondere Reiz am Eigenbau eines Gaming-PCs liegt darin, dass der Job niemals wirklich vollendet ist. Angesichts der stetigen Weiterentwicklung der Hardware sind die Anpassungsmöglichkeiten eines individuellen PCs nahezu unbegrenzt und dein eigener Desktop-PC kann je nach Bedarf und Budget so aktuell sein, wie du es dir wünschst.
Behalte diese Möglichkeiten im Hinterkopf, wenn du das nächste Mal die empfohlenen Spezifikationen für ein neues Spiel prüfst, das du spielen möchtest. Der PC, den du gerade gebaut hast, wird dir als Grundlage für all die bevorstehenden Gaming-Erlebnisse dienen – und die Feinabstimmung deiner Komponenten ist Teil des Vergnügens, den du damit hast.
Jetzt, da du weißt, wie man einen Gaming-PC zusammenbaut, solltest du in Betracht ziehen, dein System in eine vollwertige Battlestation zu integrieren. (Battlestation: Gaming-PC mit jeglichen Peripheriegeräten, die für ein perfektes Gaming-Erlebnis benötigt werden) Du kannst zudem erfahren, wie du mit fortschrittlichen Techniken wie der Übertaktung deiner CPU das Beste aus deinem System herausholen kannst.