Eine wichtige Entscheidung: HDD oder SSD?

Highlights:

  • SSDs laden Spiele und übertragen Daten schneller als Festplatten, kosten aber mehr pro Gigabyte.

  • Bei der Auswahl einer SSD solltest du die Lese-/Schreibgeschwindigkeit in Betracht ziehen, um die Leistung abzuschätzen.

  • Moderne SSDs verwenden eine PCIe-Schnittstelle, die schneller ist als SATA III.

  • Zu den üblichen SSD-Formfaktoren gehören 2,5 Zoll, M.2 und AIC.

author-image

Von

Wie die Auswahl der CPU und GPU kann auch das Speicherlaufwerk Auswirkungen auf das Gaming-Erlebnis haben.

Eine schnelle SSD kann die Ladezeiten reduzieren und die Systemreaktionsgeschwindigkeit verbessern, während eine langsame Festplatte jeder Gamingsitzung Minuten an Wartezeit hinzufügt.

Bei der Auswahl zwischen HDD und SSD für das Gaming ist es wichtig, das richtige Datenspeicherlaufwerk für das jeweilige Ziel und Budget zu finden. Unten listen wir die Vorteile von HDDs (herkömmliche Festplatten) und SSDs (Solid-State-Laufwerke) auf.

SSD kontra HDD: Leistung im Vergleich zum Preis

Kurz gesagt geht es bei der Entscheidung für HDD oder SSD darum, ob Leistung oder Kapazität wichtiger sind.

Solid-State-Laufwerke (SSDs) verwenden in der Regel Flash-basierten Speicher, um Daten zu speichern und besitzen daher keine beweglichen Teile. Sie haben schnellere Lese-/Schreibgeschwindigkeit als Festplatten, geringere Zugriffszeiten (weniger Latenz) und höhere Kosten pro Gigabyte an Datenspeicher.

Festplatten (HDDs) verwenden rotierende magnetische Medien, um Daten zu speichern, auf die ein Lese-/Schreibkopf an einem Aktuatorarm zugreift (ähnlich wie bei einem Plattenspieler). Sie haben langsamere Lese-/Schreibgeschwindigkeit, höhere Zugriffszeiten und geringere Kosten pro Gigabyte Datenspeicher im Vergleich zu SSDs.

Info zur Datenspeicherleistung

Die am häufigsten verwendeten Benchmarks für die Beurteilung der Leistung eines Speichergeräts sind die Lese-/Schreibgeschwindigkeiten – die Zeit, die zum Abrufen oder Speichern von Daten erforderlich ist.

Sequentielle Lese-/Schreibgeschwindigkeit stellt den am häufigsten verwendeten Leistungswert dar und repräsentiert eine Verwendung, bei der große Datenblöcke sequenziell verschoben werden – z. B. beim Kopieren und Einfügen großer Dateien am Desktop. Dies wird in Megabyte pro Sekunde (MB/s) gemessen.

Wahlfreie Lese-/Schreibgeschwindigkeit verwendet Daten in beliebigen Blöcken auf dem Laufwerk, die mehr Zeit zum Lesen oder Schreiben benötigen als sequentielle Blöcke. Das spiegelt die tägliche Verwendung gut wider, weil Spiele und andere Anwendungen häufig kleine Dateien auf die Festplatte schreiben und von ihr lesen und auf Daten zugreifen, die nicht sequentiell angeordnet sind. Diese Geschwindigkeiten werden in IOPS gemessen (Input/Output-Vorgänge pro Sekunde).

Synthetische Benchmarks werden oft verwendet, um Speicherlaufwerke zu vermarkten, aber diese Tests sollten mit Skepsis behandelt werden – sie spiegeln nicht immer die Leistung der realen Welt wider. Hersteller können die beste Leistung des Laufwerks präsentieren, indem sie bei einer hohen Warteschlangentiefe (der Anzahl der sequentiellen Aktionen) testen, wie etwa 32, auch wenn eine Warteschlangentiefe von 8 oder weniger für die meisten Anwender realistischer wäre.

SATA-SSDs im Vergleich zu NVMe-SSDs

Beim Einkauf von SSDs wirst du wahrscheinlich zwei verschiedene Anschlussformate finden: SATA III und NVMe. NVMe wird zunehmend zum Standard, es ist jedoch immer noch nützlich, den Unterschied zu kennen.

SATA III (Serial ATA) ist ein Kabel, welches das SATA-Protokoll verwendet, um viele ältere SSDs und HDDs an das Mainboard des PCs anzuschließen.

NVMe (Non-Volatile Memory Express) ist ein neueres Protokoll, das eine direkte Verbindung zu den PCIe-Lanes der Mainboards ermöglicht, wodurch einen höheren Durchsatz und eine geringere Latenz ermöglicht wird. PCIe 3.0 und 4.0-Laufwerke können Daten mit Tausenden von Megabyte pro Sekunde übertragen – deutlich schneller als SATA III – wobei PCIe 4.0-Laufwerke die Bandbreite von 3.0 etwa verdoppeln.

Ältere Mainboards und BIOS unterstützen möglicherweise NVMe nicht, daher solltest du vor dem Upgrade sicherstellen, dass dein System das unterstützt. Sieh dir dazu die Dokumentation deines Mainboards an oder suche online nach den Spezifikationen zum Mainboard.

Was ist der Unterschied zwischen den SSD-Formfaktoren?

Verschiedene Formfaktoren bieten mehr als nur physische Unterschiede. Sie bestimmen auch, wie die Laufwerke mit dem Mainboard verbunden werden und mit diesem kommunizieren.

2,5 Zoll

2,5-Zoll-SSDs ähneln visuell mechanischen 2,5-Zoll-Festplatten. Laufwerke im Verbrauchersegment verwenden in der Regel das SATA-III-Protokoll und erfordern separate Strom- und Datenkabel. NVMe wird jedoch zunehmend zum neuen Standard für Verbraucher-SSDs.

M.2

M.2-Laufwerke haben die Form kleiner, flacher Rechtecke und werden oft mit einer Kaugummipackung verglichen. Sie werden direkt an einen M.2-Steckplatz auf dem Mainboard angeschlossen. Sie benutzen in der Regel das NVMe Übertragungsprotokoll, obwohl einige ältere Geräte SATA verwenden. Zudem sind M.2-Steckverbinder so geformt, dass die Verwendung mit inkompatiblen Anschlüssen verhindert wird.

M.2-Steckplätze können unter thermischen Schutzschilden oder sogar auf der Rückseite von Mini-ITX-Mainboards platziert sein. Falls du Probleme bei der Suche nach M.2-Steckplätzen hast, überprüfe die Dokumentation des Mainboards.

Add-In-Card

AIC (Add in Card) SSDs werden mit einem PCIe-Steckplatz auf dem Mainboard verbunden und erhalten so Strom und Daten. Sie verwenden PCIe-Lanes, um direkt mit dem System zu kommunizieren, genauso wie eine NVMe M.2-SSD.

Falls dein System keinen freien M.2-Steckplatz hat, können AIC SSDs auch als PCIe-zu-M.2-Adapter fungieren.

Andere Formfaktoren

Es gibt andere SSD-Schnittstellentypen und Formfaktoren, wie z. B. NVME-basierte U.2-SSDs. Diese werden in der Regel in professionellen/Serverumgebungen statt in Gaming-Builds verwendet.

Warum sollte ich eine Festplatte verwenden?

HDDs sind in der Regel langsamer und weniger robust als SSDs. Aber es gibt immer noch ein wichtiges Argument für sie: Kapazität. Bei Verwendung als sekundäres Speicherlaufwerk kann eine Festplatte kostengünstig Terabytes an zusätzlichem Speicherplatz bereitstellen, um alles zu speichern, das nicht auf die primäre SSD passt.

Achte beim Vergleich von HDDs auf folgende Faktoren:

Die Spindelgeschwindigkeit ist der wichtigste Faktor bei der Bestimmung der Lese-/Schreibgeschwindigkeit. Leistungsstarke Laufwerke verwenden üblicherweise 7.200 RPM, die Geschwindigkeit kann jedoch von 5.400 bis 15.000 RPM variieren. Höhere Geschwindigkeiten bedeuten in der Regel bessere Leistung.

Der Formfaktor kann 3,5 Zoll- oder 2,5 Zoll sein. Bei Geräten im Verbrauchersegment ist sowohl ein SATA III Kabel als auch ein separates Kabel für Strom und Daten erforderlich.

Sollte ich eine Festplatte oder SSD wählen?

Der Wechsel von einer Festplatte zu einer SSD ist eines der spürbarsten Upgrades, die du durchführen kannst.

Eine beliebte Option besteht darin, eine SSD für schnelle Boot- und Ladezeiten mit einer Festplatte größerer Kapazität zu kombinieren, die für Dateien gedacht ist, auf die du nicht so oft zugreifst.

Deine Datenspeicherlösung kann je nach Budget, Hardware und Verwendungszweck des Systems von diesen Vorschlägen abweichen. Unabhängig davon, ob du für das Gaming Festplatten oder SSDs bevorzugst, solltest du die Auswirkungen einer schnellen, zuverlässigen Speicherlösung auf deinen PC in Betracht ziehen.