Kassensysteme (POS-Systeme) wurden weiterentwickelt, um den Bedürfnissen und Vorlieben der Verbraucher in puncto Service unabhängig von Ort und Zeit zu entsprechen. Aber welcher der vielen Arten von Kassensystemen sollten Sie für Ihr Geschäft den Vorzug geben? Um die Antwort auf diese Frage zu finden, sollten Sie sich zuerst mit den Vorzügen jeder Bauart vertraut machen und sich dann überlegen, welche Eigenschaften erforderlich sind, um Ihre Geschäftstätigkeit zu unterstützen und Ihren Kunden einen zügigen, bequemen Einkauf zu ermöglichen.
Die neuesten Bauarten sind vielfältig – vom All-in-One-System (AIO) an einer Ladentheke über Tablet-Systeme, die Kellner im Restaurant für die Bestellaufnahme und die Abrechnung benutzen, bis hin zur Selbstbedienungskasse oder kurz SB-Kasse, mit der die Bezahlung ohne Hilfe eines Mitarbeiters erfolgt. Diese Arten von Kassensystemen verwalten Transaktionen in vielen Umgebungen, von der Online-Kasse bis zum Ladengeschäft und der Kombination beider. Der Schlüssel zur Vermeidung von Chaos ist ein einheitliches Betriebssystem für jede Art von Kassensystem.
Allen Bauarten ist die Grundfunktion eines Kassenterminals gemein. Ein Kassenterminal oder POS-Terminal ist ein elektronisches Gerät, das Hardware und Software kombiniert, um Zahlungen in jeder Form – bar, Kredit- oder Debitkarte und Handy-Geldbörse („Mobile Wallet“) – abzuwickeln. Kassenterminals können außerdem die Ausgabe gedruckter oder digitaler Kassenbelege ermöglichen.
Überlegen Sie sich darüber hinaus, wo das System eingesetzt werden soll – vor Ort im Hause oder in der Cloud. Bei Kassensystemen vor Ort handelt es sich eher um kundenspezifisch konfigurierte, ältere Systeme, die an ein hausinternes Netzwerk und einen lokalen Server angeschlossen sind. Mit der Umstellung auf E-Commerce hat jedoch die Verbreitung von Cloud-POS-Systemen zugenommen. Auf Cloud-basierte Kassensysteme kann von beliebigen Orten aus über eine Internetverbindung zugegriffen werden, was größere Vorteile durch Fernzugriff, Skalierbarkeit und einfache Updates bietet. In jedem Fall erfasst die Kassensoftware Daten, die Grundlage für Ihre Bestandsverwaltung, die Aktualisierung der Lagerbestände, den Versand von Werbemitteilungen und die Durchführung von Treueprogrammen sind.
Die neuesten Kassenformate bieten Kunden die Möglichkeit, Transaktionen so abzuschließen, wie sie möchten, mit oder ohne Interaktion von Mitarbeitern.
Desktop-POS-System
Desktop-Kassensysteme, also Geräte, die stationär sind, verwenden üblicherweise PCs, die mit Peripheriegeräten wie Barcode-Scannern, Kreditkartenlesern, Quittungsdruckern und Kassenschubladen verbunden sind, wobei die Beschäftigten alle Transaktionsvorgänge vornehmen. Durch die Integration in andere Anwendungen kann das Kassensystem auch wertvolle Erkenntnisse für wichtige geschäftliche Tätigkeiten wie Marketing und Buchhaltung liefern.
Die Lebensdauer von Desktop-Kassensystemen beträgt typisch sieben bis zehn Jahre, bis die Technik eine Erneuerung notwendig macht. Eine Aktualisierung der Bauart geht oftmals mit der Aktualisierung der Software einher. Mobile Kassensysteme werden die Desktop-Systeme voraussichtlich nicht ersetzen, sind jedoch nach wie vor eine ergänzende Geräteart, die sich in verschiedenen Branchen wie dem Einzelhandel, dem Bankwesen und dem Gastgewerbe besonderer Beliebtheit erfreut.
Mobile Kassensysteme
Bei mobilen Kassensystemen (mPOS-Systemen) übernimmt ein Mobilgerät wie etwa ein Tablet die Rolle des POS-Terminals. Mit Tablets arbeitende Kassensysteme sind wegen der niedrigen Anschaffungskosten besonders beliebt. Es ist jedoch auch möglich, einen „Thin Client“ mit einem Scanner und einem Kartenleser zu verwenden, also ein mit geringer Funktionalität ausgestattetes Netzwerk-Endgerät, auf dem lediglich die Kassensoftware läuft. Die Transaktion selbst wird dann auf einem Server oder Desktop-PC im Ladengeschäft verarbeitet.
Wie Kassenterminals an einer Ladentheke, einer Rezeption oder in einem anderen Kassenbereich des Einzelhandels sind auch mPOS-Systeme mit mehreren Hardware-Peripherie-Geräten verbunden. Der größte Vorteil ist offensichtlich: Sie sind portabel. Deshalb sind sie gerade in Umgebungen wie dem Einzelhandel beliebt, wo sie Verkäufern die Möglichkeit geben, sich frei im Geschäft zu bewegen, mit Kunden zusammenzutreffen, sie zu beraten und an beliebiger Stelle Zahlungen anzunehmen. Und in Restaurants kann das Bedienungspersonal mPOS-Systeme verwenden, um Bestellungen aufzunehmen, sie digital an die Küche zu übermitteln und rasch eine genaue Abrechnung mit den Gerichten abzugeben.
All-in-One-Kassensysteme (AIO)
All-in-One-Kassensysteme (AIO) bestehen aus einem PC mit Touchscreen-Monitor. Sie bieten mehrere Funktionen und erfüllen hohe Standards in puncto Funktion und Aussehen. Bei diesen Systemen sind die Kassenterminals dafür ausgelegt, problemlos Peripheriegeräte wie Scanner, Waagen, Kartenleser und Kassenbondrucker integrieren zu können. Sie ermöglichen Anbietern, verschiedene Software-Lösungen zu implementieren und von einem einzigen System aus mehrere POS-Standorte zu betreiben.
Selbstbedienungskassen (SB-Kassen)
SB-Kassen und Selbstbedienungsfunktionen sind in letzter Zeit immer beliebter geworden. Entsprechende Systeme finden sich oftmals in Lebensmittelgeschäften, Fachmärkten, Schnellrestaurants, Banken und Hotels. Mit zunehmender Verbreitung von SB-Kassen werden diese wahrscheinlich auch mit technischen Einrichtungen wie Kameras ausgestattet sein, die mit künstlicher Intelligenz gesteuert werden, um zu bestätigen, dass die gescannten Produkte mit denen, die im virtuellen Warenkorb erscheinen, übereinstimmen. Computer-Vision fördert die Genauigkeit und hilft, Diebstahl, Betrug und Bestandsschwund zu reduzieren.
Selbstbedienungsterminals sind eine Variante der Selbstbedienungskassen und dienen bestimmten Geschäftsanforderungen. Ein Kino könnte beispielsweise ein Kiosksystem aufstellen, um Tickets zu verkaufen, oder eine Stadt kann Kiosksysteme für die Ausgabe von Fahr- oder Parkscheinen verwenden. An Kioskterminals in Kaufhäusern können sich Kunden über den Bestand und den Preis von Produkten informieren. Diese Geräte benötigen dieselbe Hardware und Software wie andere POS-Systeme, müssen jedoch robuster konstruiert sein, um der stärkeren Beanspruchung durch Interaktionen der Kunden ohne anwesende Mitarbeiter zu widerstehen.
Weiterentwicklung der Kassensysteme
In der weiteren Entwicklung werden sich Kassensysteme stark verändern, um geschäftlichen Anforderungen und Kundenwünschen gerecht zu werden. Die Lösung ist nicht unbedingt physischer Natur: Die Kassensysteme in den Filialen von Amazon Go* verwenden Kameras, Sensoren und künstliche Intelligenz, um Kunden den unvergleichlichen Komfort des Einkaufs ohne Kasse zu bieten. Der Vorgang läuft vom Herunterladen der Amazon-Go-App bis zum Betreten des Geschäfts, dem Entnehmen eines Produkts und dem Verlassen des Ladens reibungslos ab.
Wenn Sie mehr über das Thema erfahren möchten, lesen Sie den Artikel über die Zukunft von Kassensystemen und informieren Sie sich darüber, wie Intel® Technik dazu beiträgt, Verbrauchern an allen Orten personalisierte, nahtlose Funktionalität bereitzustellen.