Es verwundert nicht, dass die Weltmeere für das Gleichgewicht des Planeten einen extrem hohen Stellenwert einnehmen, da 71 % der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt sind. Zwischen 50 % und 70 % des Sauerstoffs der Erde werden mithilfe des im Meer lebenden Phytoplanktons von Meeren erzeugt.
Außerdem absorbieren unsere Meere zwischen einem Viertel und einem Drittel des CO2-Ausstoßes pro Jahr. Darüber hinaus verdanken diejenigen von uns, die in Europa leben, unsere milden Winter einem Meeresstrom, dem sog. Golfstrom.
Aber unsere Meere und ihre Bewohner sind Bedrohungen durch Erwärmung, Verschmutzung, Versauerung, Überfischung, Sauerstoffverarmung und viele andere Gefahren ausgesetzt. Glücklicherweise kann Technologie in einigen Fällen die Schäden verringern und sogar rückgängig machen.
Regeneration
Korallenriffe, die Küstenlinien schützen und den Lebensraum von ca. 25 % der Meereslebewesen weltweit darstellen, sind vom Sterben bedroht, da ihre Nahrungsquellen versiegt sind und sie an Korallenbleichen leiden.
Die Konstruktion einer Plattform aus Beton, auf der Fragmente lebender Korallen angesiedelt werden, kann jedoch als Fundament dienen, auf dem die Korallen wachsen und sich regenerieren können. Dies war eine der Phasen von Project: CORaiL in den Philippinen, das von Intel, Accenture und der Sulubaaï Environmental Foundation ins Leben gerufen wurde.
Ein weiteres Ziel des Projekts bestand in der Nutzung intelligenter Unterwasserkameras und von KI zur Überwachung und Analyse der Widerstandsfähigkeit von Korallenriffen. Das Projekt begann im Mai 2019, als die KI-Kameras zum ersten Mal vor der Küste der südlich von der Hauptstadt Manila gelegenen Insel Pangatalan eingesetzt wurden.
Die Kameras machten Bilder vom Korallenriff, ohne dass dazu Taucher benötigt wurden, die die Korallen und ihre Bewohner manchmal ohne Absicht stören konnten.
In einer weiteren Phase des Projekts wurden intelligente Unterwasser-Videokameras installiert, um vorbeischwimmende Fische zu erfassen. Dabei kam die Accenture Applied Intelligence Video Analytics Services Platform (VASP) zum Einsatz.
VASP stützt sich auf Intel und verwendet künstliche Intelligenz zum Aufzeichnen und Kategorisieren verschiedener Arten von Meerestieren. Das Messen und Überwachen von Meeresökosystemen und Meerestieren erleichtert die Entwicklung optimaler Lösungen für deren Schutz.
Umfeldüberwachung
Überfischung ist ebenfalls schädlich für Korallenriffe, da empfindliche Meeresstrukturen physisch beschädigt werden, wenn die Netze entlang des Meeresbodens gezogen werden. Aber Riffökosysteme werden auch beschädigt, wenn die Anzahl pflanzenfressender Fische, die für das ökologische Gleichgewicht von Riffen sorgen, durch Überfischen dezimiert wird.
Viele Menschen haben sich der Fischzucht zugewandt in der Hoffnung, dass gezüchtete Meerestiere eine geringere Umweltbelastung für unsere Meere mit sich bringen. Die Aquakultur, also die Aufzucht von Wasserorganismen, ist eine weltweite Großindustrie, die jedoch bei nicht sorgfältiger Überwachung zu Problemen wie das versehentliche Verschütten von Futter und die Verbreitung von Pilzen, Bakterien und Viren unter den in Gehegen untergebrachten Fischen führen kann.
Zur Überwachung der Gehegeumgebung, Gesundheit und Fressgewohnheiten der Fische stützten sich Fischzüchter in Norwegen auf Kameras in der Nähe der Käfige. Die erfassten Bilder waren jedoch von schlechter Qualität, denn die traditionell verwendeten Kameras hatten eine geringe Auflösung.
Diese Tatsache in Verbindung mit schlechten Lichtverhältnissen und nur wenige Stunden Tageslicht in den Wintermonaten führte dazu, dass die Bedingungen in den Gehegen nur sehr schwer sichtbar zu machen waren. Also entschieden sich die Lachszüchter auf der norwegischen Insel Gjerdingen für die Verwendung von hochauflösenden Videoanalysen. Ein Bluegrove-Videoüberwachungssystem wurde eingerichtet, wobei Nokia-Netzwerke mit Servern mit Intel® Architektur CPUs zum Einsatz kamen.
Zur Übertragung der Videoaufnahmen an eine Anwendung zwecks Analyse und Berichterstattung wurde ein Telenor 5G-Netzwerk eingerichtet. Dank der verbesserten Sichtbarkeit ihres Lachsbestandes können die Züchter weiterhin eine gesunde Nahrungsquelle bereitstellen und so den Druck auf Wildfischbestände reduzieren.
Hoffnung dank Technologie
Es gibt weitere Beispiele dafür, wie Technologie dazu beiträgt, die in unseren Meeren angerichteten Schäden zu verhindern und rückgängig zu machen. Ölteppiche werden mit Remote-Technik erkannt und überwacht. Roboter saugen auf der Meeresoberfläche schwimmende Plastikteile auf, und es werden intelligente Fischernetze entwickelt, die den Beifang reduzieren.
Bewusstseins- und Verhaltensänderungen seitens des Menschen sind natürlich von wesentlicher Bedeutung, aber technologische Innovationen, wie sie oben beschrieben wurden, insbesondere auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz, sind ein wichtiger Bestandteil der Lösung und stellen sicher, dass die Gesundheit und das ökologische Gleichgewicht unserer Meere gewahrt bleiben.