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Eine Alternative zu Touchscreens? Lernen Sie die drei Trends kennen, die neue Möglichkeiten in einer COVID-19-Welt schaffen

Die derzeitige Pandemie beschleunigt die Entwicklung der Gestensteuerung, Technik für die Spracherkennung und der Blickverfolgung.

Auf einen Blick

  • Die COVID-19-Pandemie veranlasst uns, die Verwendung von Touchscreens in öffentlichen Bereichen, wie beispielsweise in Einzelhandelsgeschäften, zu überdenken.

  • Es werden neue Alternativen zu Touchscreens benötigt, und dieser Wandel treibt die Entwicklung von berührungsfreien Bildschirm-Optionen voran.

  • Eine Reihe von Intel Partnern bieten Technologien an, die dabei helfen könnten, öffentliche Touchscreens zu ersetzen.

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In den letzten Monaten hat sich COVID-19 auf fast jeden unserer Lebensbereiche ausgewirkt und die Art und Weise, wie wir Dinge tun, grundlegend verändert. Ein Grund dieser Neuerfindung der modernen Welt ist, dass ein Großteil der Gesellschaft Touchscreen-Technik seit Neuestem ablehnt. Bis vor wenigen Monaten noch waren Touchscreens in allen Bereichen allgegenwärtig – von mobilen Geräten bis hin zu Selbstbedienungskiosken in Geschäften.

„80 % der Menschen sind derzeit der Ansicht, dass Touchscreens unhygienisch sind, wobei 73 % angaben, dass sie in Zukunft höchstwahrscheinlich berührungsfreie Technik verwenden würden.“

Auch wenn die meisten von uns bereit sind, Touchscreens auf ihren Smartphones beizubehalten, ist die Popularität bezüglich öffentlicher Touchscreens stark zurückgegangen. Tatsächlich sind laut einer kürzlich durchgeführten Umfrage1 derzeit 80 % der Menschen der Ansicht, dass Touchscreens unhygienisch sind, wobei 73 % angaben, dass sie in Zukunft wahrscheinlich berührungsfreie Technik verwenden würden. Auch wenn die Pandemie einmal unter Kontrolle ist, könnte ein gesteigertes Bewusstsein dafür, wie sich Viren und Bakterien über Oberflächen verbreiten können, die Popularität von Touchscreens in Zukunft beeinträchtigen.

So wurde in einem neuen WPP*-BrandZ*-Bericht mit dem Titel „Top 75 Most Valuable Retail Brands 2020“ festgestellt, dass „Gesundheit und Hygiene noch lange nach der aktuellen Sorge um eine Ansteckung mit dem Virus an erster Stelle stehen werden“.

In demselben Bericht wird beschrieben, dass COVID-19 die „größte Herausforderung, der sich der Einzelhandel seit Menschengedenken gegenübersah“, sei und dass technische Innovationen in den kommenden Monaten und Jahren eine zentrale Rolle spielen werden: „Wir sind der Meinung, dass intelligente digitale Bildschirme das Herzstück dieser neuen Schnittstelle zwischen Menschen, Orten, Produkten und Benutzererfahrungen bilden werden. Bereiche, die wir jahrzehntelang lediglich als Flächen für statische Werbeanzeigen verstanden – etwas, das Menschen von ihren Tätigkeiten ablenkt – können nun zu faszinierenden, innovativen innerstädtischen Touchpoints werden. Sensoren, Kameras, 5G-Konnektivität, künstliche Intelligenz und schnellere, günstigere Rechenleistung bedeuten, dass wir überdenken müssen, was ein „Bildschirm“ eigentlich ist.“

Vor diesem Hintergrund und angesichts einer neu entstandenen Abneigung gegenüber der Verwendung von Touchscreens in öffentlichen Bereichen zeichnet sich der Beginn einer neuen Ära der berührungsfreien Steuerung ab, während sich der Einzelhandelsbereich an diese neue Realität anpasst. Die Gestensteuerung gehört zu den wichtigsten technischen Trends, die aufgrund der Pandemie beschleunigt werden. Sie ist besonders wirksam, wenn sie mit haptischer Technik kombiniert wird, um physische Interaktionen nachzustellen – ein Ansatz, der erstmals vom Intel Partner Ultraleap* realisiert wurde. Die Idee dahinter ist, dass Touchscreens durch Benutzeroberflächen ersetzt werden, die mithilfe von Handbewegungen bedient werden können. Die Mid-Air Haptics Technology von Ultraleap nutzt Ultraschall, um einen Sinneseindruck zu erzeugen, der einer Berührung ähnelt. Anschließend ermöglichen Sensoren diesem „Sinneseindruck“, auf Handbewegungen zu reagieren. Diese Kombination aus Handbewegungen und „fühlbarem“ Feedback bewirkt, dass der Benutzer den Bildschirminhalt mit der Hand steuern kann und gleichzeitig individuelles, mit dem Bildschirminhalt synchronisiertes Feedback erhält.

Unterdessen wandelt das deutsche Unternehmen und Intel Partner Ameria*, ein weltweit führendes Unternehmen auf dem Gebiet der Digitalisierung von Verkaufsflächen, bestehende Informationsterminals in gestengesteuerte Versionen um, um Unternehmen während der gegenwärtigen Pandemie in Rekordzeit für die Zukunft zu wappnen.

Ein weiterer entscheidender technischer Trend, der aufgrund der Umstellung auf berührungsfreie Alternativen gefördert wird, ist die Sprachsteuerung. Sprachaktivierte digitale Beschilderung kann die Anzahl der möglichen Kontaktpunkte reduzieren und gleichzeitig Kunden die Möglichkeit bieten, ohne den Einsatz ihrer Hände Bestellungen aufzugeben oder sich Bildschirminhalte anzeigen zu lassen. Ein weiterer Intel Partner, Sodaclick*, hat handfreie, sprachaktivierte interaktive Digital-Signage-Lösungen für Selbstbedienungskioske und Drive-Through-Systeme entwickelt. Das Sodaclick Voice System basiert auf Intel® Technik, einschließlich Intel® RealSense™ Kameras, und nutzt maschinelles Lernen und mehrsprachige Neural-Net-Spracherkennung in Verbindung mit Sichtdetektion. Auf diese Weise wird den Verbrauchern ein immersives, handfreies Erlebnis in Echtzeit geboten.

Neben der Gesten- und Sprachsteuerung gibt es einen weiteren wesentlichen Trend bei dem Streben nach berührungsfreien Bildschirmen: die Blickverfolgung. Die Erfassung des Blickverlaufs kann Einzelhändlern helfen, das Interesse und Verhalten der Kunden einzuschätzen, um so die Serviceleistungen zu optimieren und personalisieren. Das NUIA-System des Intel Partners 4tiitoo* nutzt Blickerfassungstechnik zur Optimierung von Arbeitsprozessen. Augenbewegungen können zur Steuerung von Bildschirmen verwendet werden, wodurch unnötige Mausbewegungen vermieden und die Arbeitsabläufe im Büro oder im Einkaufsbereich optimiert werden können.

Diese Lösungen befinden sich noch in der Entwicklung. Allerdings ist zu erwarten, dass es auch weiterhin Fortschritte geben wird, wenn Technologieunternehmen sich einigen der Herausforderungen auf dem Gebiet der HMI-Technik (Mensch-Maschine-Interaktion) stellen. Die Intel GNA-Technik trägt beispielsweise mithilfe verstärkter KI-Funktionalitäten zur Verbesserung der Spracherkennung bei. Dadurch können Hintergrundgeräusche reduziert werden, die einen eindeutigen Schmerzpunkt für die Spracherkennungstechnik darstellen. Je mehr sich die Verbraucher an diese neuen Formen der Interaktion gewöhnen, desto mehr wird auch die Anzahl der Implementierungen steigen. Natürlich sind wir alle dank unserer Mobiltelefone mit der Bedienung mittels Berührung sehr vertraut, aber es ist noch gar nicht so lange her, dass das Sprechen mit einem Gerät ein ziemlich fremdes Konzept zu sein schien. Das ist eindeutig nicht mehr der Fall, da Amazon Alexa* und Siri* in die Gesellschaft eingebunden sind. Dieses Muster wird sich wahrscheinlich auch im Zusammenhang mit diesen neuen Technologien fortsetzen.

Touchscreens bieten nach wie vor enorme Vorteile – ein offensichtlicher Vorteil besteht beispielsweise darin, dass das Publikum im Vergleich zu herkömmlichen Druckerzeugnissen mehr mit dem Display/Inhalt interagiert, was für Marken, Medieninhaber und viele andere von großem Wert ist. Der Touchscreen ist daher nicht unbedingt obsolet, aber seine Zukunft, insbesondere in öffentlichen Bereichen, sieht ungewiss aus. Technologien wie die Sprachsteuerung, Gestensteuerung und Blickverfolgung werden Einzelhandelsunternehmen dabei behilflich sein, sich anzupassen und so Mitarbeiter und Kunden zu schützen, während sich alle mit dieser neuen Realität vertraut machen. In Zukunft könnten Entwicklungen in der berührungsfreien Bildschirmtechnik eine Schlüsselrolle bei der Wiedereinführung anderer Bereiche wie Live-Veranstaltungen spielen.

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