Bester Laptop für die Videobearbeitung

Viele Laptops sind für die Videobearbeitung leistungsstark genug. Analysieren Sie Ihre Anforderungen und informieren Sie sich vor dem Kauf.

Vier Schlüssel zur Wahl des besten Laptops für die Videobearbeitung:

  • Beurteilen Sie die Komplexität Ihrer üblichen Projekte.

  • Informieren Sie sich über verschiedene Software-Optionen.

  • Entscheiden Sie, welche Peripheriegeräte Sie benötigen.

  • Beurteilen Sie die Spezifikationen der Laptops, die für Sie in der Liste ganz oben stehen.

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Sie steigen neu in die Videobearbeitung ein? Sie möchten herausfinden, welcher Laptop für die Videobearbeitung am besten geeignet ist? Hier einige Ratschläge. Fangen Sie nicht mit dem Laptop an, sondern mit sich selbst.

Noch bevor Sie sich mit Taktfrequenzen des Mikroprozessors, internem bzw. externem Arbeitsspeicher und all den anderen Spezifikationen beschäftigen, mit denen Laptops miteinander verglichen werden können. Analysieren Sie Ihre Spezifikationen. Welche Art von Videos werden Sie bearbeiten? Welches Endprodukt möchten Sie erstellen?

Wenn Sie einen Dokumentarfilm für das Sundance Filmfestival* aufnehmen, gilt ein bestimmter Satz von Anforderungen. Die erste Schwimmstunde Ihrer Tochter aufzunehmen und die Szene herauszuschneiden, in der Ihr Daumen die Hauptrolle spielte? Dafür gelten ganz andere Voraussetzungen.

Was brauchen Sie wirklich?

Sie sollten aus einem einfachen Grund zunächst Ihre kommenden Videobearbeitungs-Projekte in Erwägung ziehen: den Kosten. Spezifikationen am oberen Ende des Spektrums wie hochauflösende Bildschirme, hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit oder mehr Speicherkapazität mögen vorzuziehen sein, kosten aber auch mehr. Wenn Sie vorausplanen, können Sie das kaufen, was Sie jetzt benötigen, und für eine zukünftige Erweiterung planen. Hier einige spezifische Bereiche, die Sie erwägen sollten:

Ihre Inhalte – Ihre Laptopwahl wird stark von den von Ihnen produzierten Videos beeinflusst. Wenn Sie z. B. Social-Media-Videos aufnehmen, um für Ihr Unternehmen zu werben, ist die Möglichkeit zur Erstellung von Textüberlagerungen für bestimmte Clips wichtig. Ausgefeilte Audiobearbeitungsfunktionen und gute Lautsprecher machen bei der Bearbeitung von Aufnahmen des letzten Band-Auftritts einen großen Unterschied aus. Bei Kunstprojekten hingegen ist die präzise Farbdarstellung bei hoher Auflösung sehr wichtig.

Wie Sie zu arbeiten planen: Werden Sie unter Zeitdruck arbeiten? Dann kommt es vor allem auf die Geschwindigkeit an. Wenn Sie ständig unterwegs sind, sind Gewicht und Akkulaufzeit wichtiger.

Externe Ausrüstung: Externe Geräte wie Monitor, Eingabegerät oder zusätzlicher Speicher müssen an Ihren Videobearbeitungs-Laptop angeschlossen werden können. Sie müssen sicherstellen, dass Ihre Wahl die richtigen Anschlüsse (z. B. HDMI) und eine ausreichende Anzahl aufweist.

Software: Ihre Bearbeitungserfahrung hängt davon ab, die benötigte Software mit der dafür erforderlichen Hardware in Übereinstimmung zu bringen. Nicht jede Software läuft auf allen Laptops. Bestimmen Sie, welche Videobearbeitungssoftware Sie vorziehen, bevor Sie eine Hardware-Entscheidung treffen.

Navigieren in Spezifikationen

Wenn Sie wissen, was Sie brauchen, können Sie mit dem Einkauf beginnen. Dabei werden Sie wahrscheinlich mit unglaublich vielen verschiedenen Spezifikationen konfrontiert. Die für die Erstellung dieser Spezifikationen verwendeten Tests sind nicht nur kompliziert, sondern oft umstritten. Den besten Laptop für die Videobearbeitung zu finden hängt nicht nur von den Spezifikationen ab, sondern auch, wie diese zu Ihnen und Ihrer Arbeit passen. Beachten Sie das, wenn Sie die Spezifikationen durchgehen.

Prozessor

Geschwindigkeit ist bei Prozessoren für die Videobearbeitung sehr wichtig. Herauszufinden, welcher am schnellsten ist, ist aber nicht so einfach wie der Vergleich dere Zahlen von 0 auf 100 beim Autokauf. Zu entscheiden, welcher Prozessor am besten ist, bedeutet zu entschlüsseln, wie wichtig die Prozessorbauweise für Ihre Arbeit ist. Benötigen Sie einen Prozessor mit sechs Kernen? Oder vier? Order reichen zwei aus? Und wie steht's mit Hyper-Threading? Selbst wenn Sie nicht so detailliert damit auseinandersetzen möchten, hier ein Tipp: je höher die Taktfrequenz des Prozessors innerhalb einer Prozessorfamilie, desto besser. Derzeit reicht die Taktfrequenz der Topkandidaten von ca. 2,8 GHz bis 3,6 GHz, doch ändern sich diese Zahlen regelmäßig.

Arbeitsspeicher oder RAM (Random Access Memory)

RAM ist wichtig, weil die CPU dort die Daten abruft, die sie zur Erstellung Ihrer Videobearbeitungen einsetzt. Je schneller dieser Datenaustausch stattfindet, desto schneller können Sie Videos bearbeiten. Die meisten Experten sind der Meinung, dass mindestens 12 GB erforderlich sind, 16 GB werden empfohlen. Außerdem gibt es drei Arten von RAM: SDRAM, DDR und DRAM. SDRAM ist die älteste Technologie und ist auf jeden Fall langsamer. Schließlich verbinden Systeme RAM über einen, zwei oder drei Kanäle mit der CPU. Drei ist offensichtlich am schnellsten, aber Tests im Gaming-Bereich (in dem ähnliche Herausforderungen gelten wie bei der Bearbeitung) weisen darauf hin, dass sich die Anzahl der Kanäle nicht allzu sehr auswirkt. Die Menge an RAM hat auch hier Vorrang vor anderen Überlegungen.

Weitere Informationen über Computer-RAM ›

Aber Achtung: Gehen Sie nicht einfach davon aus, dass Sie später einfach ein RAM-Upgrade vornehmen können. Bei manchen Laptops ist das möglich, bei anderen nicht.

Grafikkarte

Wenn Sie nicht nur ganz, ganz einfache Videobearbeitungsoptionen brachen, sollten Sie einen Laptop mit einer guten Grafikkarte kaufen. Aus technischen Gründen verlagern Systeme selbst für Bearbeitungsaufgaben mit mittelschwerem Anspruchsgrad die Grafikverarbeitung von der CPU auf eine Grafikkarte mit einem Grafikprozessor (GPU). Vermeiden Sie Laptops, die diesen Ansatz nicht verfolgen. Sie sind zu langsam. Bechten Sie darüber hinaus, dass manche Videobearbeitungs-Softwareprogramme eine spezifische Grafikkarte oder eine Palette von Karten einer bestimmten Marke empfehlen (oder gar erfordern) und manche Grafikkarten nur mit bestimmten CPUs kompatibel sind. Es macht sich bezahlt, dies genauer zu überprüfen.

Die wichtigsten Spezifikationen für Grafikkarten sind die GPU-Taktfrequenz und die Frames per Second (Bilder pro Sekunde, FPS) pro ausgegebenem Euro. Grafikkarten sind aber sehr kompliziert, und diese Spezifikationen müssen im Kontext des ganzen Laptops berücksichtigt werden. Eine langsame CPU bremst beispielsweise jede Grafikkarte aus, egal wie schnell die Grafikkarte selbst ist.

Ports

Laptops für die Videobearbeitung variieren stark hinsichtlich der Anzahl und Arten der Anschlüsse für externe Geräte wie Monitore oder Festplattenlaufwerke. Planen Sie voraus und überlegen Sie, welche Geräte in Zukunft angeschlossen werden müssen, denn wenn kein Port dafür vorhanden ist, haben Sie Pech gehabt.

Audio

Falls Ihre Inhalte Musik oder wichtige Umgebungsgeräusche umfassen, ist es natürlich wichtig, dass diese gut zu hören sind. Die Lautsprecher bestimmter Laptops sind viel besser als die anderer. Sie brauchen zu deren Beurteilung keine Spezifikationen, hören Sie einfach gut hin. Viele Bearbeitungstechniker hören lieber mit Kopfhörer zu, die fast immer Laptop-Lautsprechern überlegen sind. Bei Videos, bei denen der Ton von höchster Bedeutung ist, können Sie externe Referenzlautsprecher hinzufügen.

Datenspeicher

Als Daumenregel gilt: Sie brauchen ungefähr die doppelte Festplattenkapazität wie die Größe Ihrer Quelldatei, oder gar die dreifache, wenn Sie eine komplexere Bearbeitung vornehmen, wie z. B. viele Spezialeffekte einfügen. Aber nicht vergessen: Sie müssen nicht nur die Quelldateien für die Bearbeitung speichern, sondern auch das fertige Video. Videodateien benötigen viel Speicherplatz. 500 GB ist das absolute Minimum, 1 TB eher empfehlenswert.

Zum Glück hängen Sie nicht allein vom auf Ihrem Laptop verfügbaren Datenspeicher ab. Externe Festplatten können die Speicherkapazität maximieren und gleichzeitig die Kosten in Grenzen halten. Für das Festplattenlaufwerk selbst können Sie zwischen Standardlaufwerken (HDD) mit Drehscheiben und Solid State Drives (SSD) wählen, die schneller sind und keine angetriebenen Teile aufweisen. SSDs sind aber teurer. Mit einer Hybridlösung erhalten Sie möglicherweise das Beste von Beidem: ein schnelles Onboard-SSD zum Umgang mit Arbeitsdateien und ein großes HDD für die Speicherung.

Außerdem sollten Sie die Schnittstelle zwischen einer externen Festplatte und Ihrem Laptop in Erwägung ziehen. Sie möchten schließlich nicht alle paar Minuten eine Pause einlegen, weil Sie auf die Dateiübertragung warten müssen. Es gibt mehrere Optionen, die von 6 Gbit/s (USB 3.1) bis zu 40 Gbit/s reichen. (Thunderbolt Technologie). Je mehr Dateien Sie von Ihrer Festplatte abrufen, desto wichtiger ist diese Zahl.

Bei der Videobearbeitung herrscht immer ein heftiger Kampf um wertvollen Bildschirmplatz.

Christopher St. John, selbständiger Kreativdirektor

LCD-Panel

Es gibt drei Arten von LCD-Panels. Der von Ihnen gewählte Typ macht einen großen Unterschied aus.

  • TN (Twisted Nematic)-Panels sind weit verbreitet und billig, allerdings lässt ihre Qualität auch zu wünschen übrig. Für die Videobearbeitung sind sie keine gute Wahl.
  • IPS (In-Plane Switching)-Panels sind ihnen vorzuziehen.
  • IGZO (Indium-Gallium-Zinkoxid)-Panels sind selten, teuer und die Option mit der höchsten Qualität für professionelle Videofilmer.

Auflösung

Die Auflösung ist eine recht unkomplizierte Spezifikation. Es gibt verschiedene Stufen, die alle durch die Breite mal Höhe (BxH) in Pixeln definiert werden. Die häufigsten sind:

  • High Definition: 1920x1080. Auch als Full High Definition (FHD) oder 1080p bekannt.
  • Apple Retina*: 2880x1800
  • 4K: 3840x2160. Wird manchmal als Ultra High Definition oder UDF bezeichnet.

Die meisten Laptops haben eine niedrigere Auflösung als 1920x1080. Viele Videofilmer würden zustimmen, dass dies hinsichtlich der Auflösung das absolute Minimum ist.

Farbtreue

Es gibt verschiedene wissenschaftliche Definitionen des „Farbraums“ von Laptop-Bildschirmen. Am besten stellt man sich das so vor: Der Farbraum ist die Anzahl der verschiedenen Farben, die ein Monitor anzeigen kann. Der gebräuchlichste ist sRGB (Standard-Rot, Grün, Blau), kurz darauf folgt Adobe RGB*. Hersteller drücken die Farbtreue oft als sRGB-Prozentanteil aus, und gewöhnlich liegt dieser Wert bei mehr als 100 %, weil sRGB nicht alle Farben abdeckt, die das Auge wahrnehmen kann.

Blick in die Zukunft

Eines ist hinsichtlich der Zukunft der Videobearbeitung sicher: Die Dateien werden immer größer. Mit der zunehmenden Verbreitung von 4K-Kameras und Virtual Reality ist hinsichtlich Kapazität und Rechenleistung das, was heute Luxus erscheint, morgen absolute Notwendigkeit.