London Tech Week 2020: Wie Technik uns hilft, die Zukunft zu überdenken

Bei der diesjährigen virtuellen London Tech Week leitete Intel eine Reihe faszinierender Foren.

Auf einen Blick

  • Die Technik hat in der andauernden Krise der öffentlichen Gesundheit bereits eine entscheidende Rolle gespielt und wird auch weiterhin ihren Beitrag zur weltweiten Rückkehr aus dem Krisenmodus leisten.

  • Von Intel geleitete Foren haben sich mit einigen der technischen Trends befasst, die die unmittelbare Zukunft gestalten werden.

  • Obwohl die Geschäftswelt aufgrund der Pandemie vor vielen Herausforderungen steht, kann Technik Branchen dabei helfen, einen Moment innezuhalten und die Art ihres Betriebs zu überdenken.

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Wie viele andere Live-Veranstaltungen auch fand die London Tech Week* 2020 virtuell statt. Nach der pandemiebedingten Verschiebung vom üblichen Zeitpunkt im Juni auf den September setzt sich die Präsentation aus einer Reihe von Veranstaltungen zusammen, darunter ihr Aushängeschild TechXLR8* sowie das AI Summit* und Founders of the Future Forum*. Die London Tech Week wurde 2014 gegründet und wird weltweit als einflussreichstes Tech-Festival Europas gesehen. Sie befasst sich mit zahlreichen Themen wie die Zukunft der Arbeit, Technik im Gesundheitswesen, Diversität und Inklusivität, digitale Transformation, Startups und Investitionen.

„Der Umbruch, den COVID-19 verursacht hat, zeigt, wie wichtig es ist, Technik und Talent zusammenzubringen.“

Der Umbruch, den COVID-19 verursacht hat, zeigt, wie wichtig es ist, Technik und Talent zusammenzubringen. Die Technik hat in der andauernden Krise der öffentlichen Gesundheit bereits eine entscheidende Rolle gespielt, angefangen bei der Unterstützung der Mitarbeiter im Homeoffice bis zum Homeschooling, und wird auch weiterhin ihren Beitrag zur weltweiten Rückkehr aus dem Krisenmodus leisten. Die London Tech Week hat sich einigen der aktuell dringlichsten Themen für den technischen Sektor gewidmet. Dazu kamen Sprecher unterschiedlichster Unternehmen wie Rolls-Royce*, Coursera*, Maersk* und Google Health* zu Wort.

Als führender Partner der Veranstaltung war Intel sehr präsent und stellte mit Wei Li, dem VP und GM von Machine Learning Performance bei Intel, auch den Hauptredner des AI Summit bei der London Tech Week. Um auf die weitgehend noch nicht realisierten Chancen von KI (AI) aufmerksam zu machen, sagte Li: „KI steckt immer noch in den Kinderschuhen. Die Anzahl der Unternehmen, die KI in ihren Unternehmen und Produkten angewendet haben, ist immer noch relativ klein.“

Li ging auf eine Reihe wichtiger Trends in der KI-Sparte ein, so z. B., dass KI aufgrund zunehmend komplexerer Modelle, die eine immer höhere Anzahl von Parametern verwenden, immer intelligenter wird. Ein weiterer angesprochener Trend ist die rasante Entwicklung von KI-Anwendungsfällen von der Computer-Vision bis zum Natural Language Processing (NLP) sowie in Empfehlungssystemen. Bei seiner Erläuterung der Hardware- und Softwarestrategie von Intel mit Blick auf die Zukunft von KI ging Li auf die Nachfrage nach End-to-End-Performance ein, damit KI auf größere Datenmengen angewendet werden kann. „Mein Ziel ist es, eine skalierbare KI-Infrastruktur bereitzustellen, damit sie überall einsetzbar ist“, so Li.

Neben der Ansprache von Li leitete Intel eine Reihe von Foren bei der London Tech Week, darunter eines zur Rolle des Edge Computing in der Transformation des Einzelhandels. Die Redner untersuchten dabei, wie diese Transformation durch bedeutende Innovationen wie „frictionless“ Einkauf (d. h. ohne Kassen, mobile Zahlung und Produktsuche) und Analysen im Einzelhandel erfolgt. Unter Mitwirkung von Sprechern der Firmen Box Technologies*, Pyramid Computer*, Schwarz Group* und Pizza Hut* besprach das Forum dann, wie Computing am Netzwerkrand in Kombination mit KI eine Optimierung des Einzelhandels- und Lieferdiensterlebnisses ermöglicht hat.

Außerdem gingen die Teilnehmer darauf ein, wie der Trend hin zu IoT-Technik wie Kameras, Spracherkennung und Blickverfolgung in Kombination mit KI, durch COVID-19 beschleunigt wurde. Sie unterstrichen dabei die Bedeutung des Edge-Computing, das eine Analyse dieser IoT-Daten für Einblicke in Echtzeit unterstützt. „Es gibt eine exponentiell steigende Datenmenge, die gefiltert, gesichert und verschlüsselt werden muss, bevor sie in der Cloud verarbeitet wird“, so David Frei, VP Strategic Partnerships bei Pyramid Computer.

Bei einem weiteren Forum ging es um den Nutzen von Edtech (Technik für das Bildungswesen) in der post-COVID-Welt, spezifisch das Online-Lernen und das gemischte Lernen aus Präsenz- und Digitalunterricht. Das Expertenforum aus dem Bildungsbereich diskutierte die Zukunft von Edtech und die potenziell positive Wirkung von Technik auf die Lernergebnisse der Schüler. Die Teilnehmer besprachen die aus der aktuellen Entwicklung entstandenen Chancen, mit denen die Lernkultur verändert und die digitalen Kompetenzen gefördert werden können, statt einfach wieder auf den Status quo zurückzukehren. „Krisen formen die Geschichte und das ist unsere Chance, Bildung so umzugestalten, dass alle Schüler davon profitieren“, so Sue Attewell, Leiterin von Edtech bei Jisc*. „Wir leben digital, aber der Campus bleibt weitgehend auf Präsenz ausgerichtet, wobei eine virtuelle Unterrichtsumgebung hinzugekommen ist.“

In der Diskussion wurden Möglichkeiten untersucht, wie Technik das Bildungswesen transformieren kann, statt einfach nur die vorhandenen Ressourcen online zu setzen. Ebenso wurde der Bedarf hervorgehoben, dass der Unterricht mithilfe von Zusammenarbeitsplattformen und personalisiertem Lernen aktiver gestaltet wird, damit die Schüler nicht nur passiv lernen. Auch wurde das wichtige Problem der digitalen Armut angesprochen, wobei die Tatsache hervorgehoben wurde, dass viele Schüler nicht unbedingt Zugriff auf Breitbandverbindungen oder auf Computer haben. Behörden und Technologieunternehmen wurden aufgefordert, diesen Missstand zu beheben, um sicherzugehen, dass Schüler jeglicher Herkunft unterstützt werden.

Neben der Neukonzeptionierung des Bildungsbereichs wurde auch auf die digitale Transformation am Arbeitsplatz eingegangen. In einem weiteren Forum wurden der neue Normalzustand der Online-Treffen und des Homeoffice und die Rolle der Technik in dieser weitreichenden Umstrukturierung des Geschäftsalltags angesprochen. Sprecher von Neurolabs*, IAConnects Technology*, Symbiosy* und Digital Barriers* diskutierten den Nutzen und die Herausforderungen von Technik am Arbeitsplatz.

Angesichts der plötzlichen Herausforderung, die die Pandemie verursacht hat, stimmten die Teilnehmer zu, dass die aktuelle Situation eine Chance böte, Veränderungen im Rahmen einer langfristigen digitalen Strategie zu nutzen. Viele der dazu erforderlichen Produkte wie IoT-Sensoren, berührungsfreie Systeme und Algorithmen für die Gebäudeverwaltung sind bereits im Umlauf.

Außerdem sprachen sich die Forumsteilnehmer dafür aus, die Kluft zwischen Großunternehmen und Startups zu überbrücken, damit Innovation florieren und Unternehmen zukünftig erfolgreich sein können. Neben der größenspezifisch angepassten Bereitstellung dieser Technik besteht die zentrale Herausforderung darin, das Vertrauen in die Technik auszubauen. „Jetzt müssen wir, mehr denn je, Verständnis für unsere Kunden aufbringen“, so Graham Herries, SVP bei Digital Barriers. „Es ist wahrscheinlich das erste Mal, dass wir zur selben Zeit die gleichen Probleme haben wie unsere Kunden.“

Des Weiteren veranstaltete Intel ein Forum, bei dem die Auswirkungen der Technik auf den Gesundheitssektor untersucht wurden. Branchenexperten von Intelligent Ultrasound*, Objective Imaging*, Arc Health* und Scan Computers International* sprachen über unterschiedliche Themenbereiche, spezifisch über die Auswirkungen von KI auf das Ergebnis für den Patienten. „Mit Technik wie KI besteht die echte Chance, die Kapazität im Gesundheitswesen zu verbessern und Patienten einen besseren Zugang zu Behandlungen zu bieten, wenn sie diese benötigen“, so Zubair Ahmed, CEO von Arc Health.

Die Teilnehmer besprachen, wie KI eingesetzt werden kann, damit die Ärzte Ultraschallscans effizienter interpretieren können. Zudem wurde angesprochen, wie Innovationen aus dem Einzelhandel, wie die Besucherzahlüberwachung in Kombination mit digitalen Anzeigetafeln, auf das Gesundheitswesen angepasst werden. Die Fähigkeit der digitalen Telepathologie, mit der das Risiko für medizinisches Personal in der ersten Reihe beseitigt werden soll, wurde hervorgehoben genau wie die Bedeutung von Konnektivität und 5G zur Unterstützung dieser Innovationen.

Neben der technischen Innovation ist auch die menschliche Seite in der Bekämpfung der Pandemie ein wesentlicher Faktor. In seiner Forumsrede zur Überdenkung des Fachkräftemanagements, der Büronormen und Firmenkultur gab Adrian Criddle, Intel UK General Manager und VP, zu bedenken, dass das Personal bei seiner Akzeptanz dieser neuen Realität unterstützt werden müsse. „Die Menschen bewerten alles neu und wir versuchen, uns ihren Zielen und Vorhaben gegenüber verständnisvoll zu zeigen“, so Criddle. „Einige Leute haben sich für ein Jahr Auszeit entschieden, um ihre Familie und Freunde zu unterstützen – wir bieten auch erweiterte Programme für Beurlaubungen an. Es geht um das Gleichgewicht. Wir müssen den Menschen die Freiheit geben, das zu tun, was sie in ihrem Umfeld für sicher halten.“

Diese Erkenntnisse der London Tech Week bieten eine faszinierende Momentaufnahme darüber, wie sich die Gesellschaft gerade ortet und wo sie sich in der nahen Zukunft hinbewegt, sowie über die entscheidende Rolle, die die Technik in der Gestaltung dieser uns allen bevorstehenden Zukunft spielen wird.

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